Tipps und Tricks
Von unserer Lektorin Hanni Lektor
Der Studienabschluss. Ein riesiger Schritt — Du freust dich, dass es bald vorbei ist, aber das Ende in Sicht ist auch eine Herausforderung. Wir haben für Dich ein kleines How to vorbereitet, und zwar eins, das Du wirklich gut gebrauchen kannst:
HOW TO… become a Bachelor or Master
Neben der Frist, die eingehalten werden muss, fehlt es vielen Studierenden am richtigen Pack-an, wenn es darum geht, die Bachelorarbeit oder Masterarbeit fertigzustellen. Bevor Du bei uns in der Druckerei am Tresen stehst oder hier online deine Arbeit konfigurierst, bist Du in der Regel schon einen langen, harten Weg gegangen, bis diese Seiten, die deine Zukunft bedeuten, abgetippt wurden.
Welches Thema? Welche Abstände? Wie zitiere ich eigentlich?! Wo war ich, als diese Methode besprochen wurde?! Macht das alles überhaupt Sinn, wenn der Rand nicht exakt eingestellt ist?! Fragen über Fragen.
Mit den folgenden Tipps & Tricks versprechen wir zwar kein Summa cum laude, aber zumindest einen Plan für den perfekten Studienabschluss. Damit dieser Weg etwas leichter wird und weniger steinig und schwer, haben wir tief in unsere Wissenskiste gegriffen und mit unserer Lektorin die Köpfe zusammen gesteckt, welche Tipps Dich weiterbringen, bis Du glücklich und erleichtert direkt online bei uns deine Abschlussarbeit konfigurierst oder uns den USB-Stick entgegen streckst.
HOW TO… wissenschaftlich schreiben & arbeiten
#FORMALIA
Für das wissenschaftliche Arbeiten ist vor allem eines extrem wichtig: Alles muss seine Ordnung haben! Jedes Institut und manchmal auch der Fachbereich haben ganz genaue Vorgaben, wie eine wissenschaftliche Arbeit, eine Bachelorarbeit oder Masterarbeit auszusehen hat. Übrigens: Auch dafür gibt es schon Punkte. Wer also nach dem Datum meint zu scheitern, kann mit den richtigen Abständen, Schriftgrößen und der formellen Optik noch etwas rausholen.
In der Regel gelten für wissenschaftliche Arbeiten folgende Einstellungen:
Seitenränder
Oben: 2,5 cm
Unten: 2,0 cm
Links: 2,5 cm
Rechts: 2,5 cm
Text
Ausrichtung: Blocksatz mit Silbentrennung
Zeilenabstand: 1,5
Schriftgröße (Fließtext): 12 pt
Schriftart: Times New Roman
Hervorhebungen im Text: kursiv/invers
Überschriften
Überschrift Ebene 1 (= 1.)
14 / Times New Roman / bold
Überschrift Ebene 2 (= 1.1)
13 / Times New Roman / bold
Überschrift Ebene 3 (= 1.1.1)
12 / Times New Roman / bold
Fußnoten
Blocksatz mit Silbentrennung
1-zeilig
10 pt
Blockzitat (lange Zitate >3 Zeilen)
Blocksatz mit Silbentrennung
linker Einzug 1 cm
1-zeilig
11 pt
#INHALT UND GLIEDERUNG
In den meisten Richtlinien der Institute für Abschlussarbeiten finden sich neben den Formalia auch hilfreiche Tipps zur Gliederung und inhaltlichen Abschnitten, die unbedingt bearbeitet werden müssen. Natürlich ergeben sich viele Sachen auch schon im Gespräch mit euren Dozent:innen. Alles auf einen Blick zu haben, schadet allerdings auch nicht.
Allgemein und grob gesagt, gelten folgende Vorgaben:
1. Einleitung
1.1 Verortung im Fach; Relevanz
1.2 Fragestellung(en), Hypothese(n);
1.3 Übersicht/roter Faden: Wie ist die Arbeit aufgebaut?
2. Methodik
2.1 Theorien; Literaturübersicht
3. Analyse
3.1 Gegenüberstellung/Präsentation der Ergebnisse/Interpretation
3.2 Diskussion
4. Zusammenfassung/Ausblick
5. Literatur & Quellen
#UMFANG
Eine Bachelorarbeit oder Masterarbeit hat ebenso wie die Vorgabe von Schriftgrößen, Rändern und Zitierweisen auch recht einheitliche Angaben zum Umfang. Es gilt* — Pi mal Daumen und wenn nicht anders besprochen — folgendes:
Seminararbeit
12 – 15 DIN A4-Seiten; je nach Dozent:in maximal 25 DIN A4-Seiten
Bachelorarbeit
25 – 70 DIN A4-Seiten, der Durchschnitt liegt bei etwa 40 DIN A4-Seiten (= 10.000 – 72.000 Zeichen)
Masterarbeit
35 – 100 DIN A4-Seiten, der Durchschnitt liegt bei etwa 65 DIN A4-Seiten (=16.500 – 118.500 Zeichen)
*Diese Angaben sind Durchschnittswerte und allgemeine Richtungsangaben und können in einigen Studiengängen, Instituten und Unis selbstverständlich unterschiedlich sein, d. h. deutlich länger oder kürzer. Bitte beachtet immer die jeweiligen Vorgaben eures Fachbereiches/eurer Uni.
#ZITIEREN
Allgemein ist das Zitieren in wissenschaftlichen Arbeiten das A und O. Aus der Literatur übernommene Gedanken sowie selbstverständlich auch die wörtlich übernommenen Inhalte und Aussagen müssen anhand von Quellenangaben belegt werden. Die gängigsten Zitierweisen sind:
– die deutsche Zitierweise (= Fußnote) und
– die amerikanische Zitierweise (= APA oder Harvard)
Die deutsche Zitierweise oder Fußnoten sind Quellen- und Literaturangaben, die nicht in den Fließtext gehören, sie verweisen durch eine hochgestellte Zahl an der Textstelle auf die untenstehende Quelle.
Die amerikanische Zitierweise oder APA-Zitierweise oder Harvard-Zitierweise hingegen platziert Quellen- und Literaturangaben direkt im Text, und zwar in Klammern an der Stelle, an der die Quelle/Literatur verwendet wurde.
Bitte beachten: Wenn Du dich für eine Zitierweise entschieden hast oder eine vorgegeben ist, muss diese stringent benutzt werden. Zitierweisen sollten nicht vermischt werden.
#FORSCHEN UND SCHREIBEN
Hier ist eine kleine Checkliste, wie man vorgehen kann:
- Thema finden, das auf lange Sicht interessant ist
- erste Forschungsfragen/Hypothesen erarbeiten
- Arbeitsplan erstellen (Zeiteinteilungen; Forschungsstadien planen, z. B. Interview-Blöcke und Transkriptionszeiträume)
- Literatur sammeln und sichten; Recherche
- Fragestellung formulieren und Methode festlegen
- Gliederung ausarbeiten
- mit der Einleitung den Anfang machen (ein wenig Allgemeines und die Darstellung des Problems oder Themas helfen beim Einstieg)
- Zwischenspeichern nicht vergessen
- weiter schreiben
- für zwischendurch: roter Faden-Check (bin ich noch auf dem richtigen Weg?)
- Ergebnisse zusammentragen
- Literaturverzeichnis und Quellen checken
- zur Sicherheit: ein professionelles Lektorat Korrekturlesen lassen
- Abschlussarbeit fertigstellen
- richtig, vorletzter Schritt: Bachelorarbeit oder Masterarbeit drucken und binden lassen (professionell und schnell, z. B. hier)
- und finally: ABGEBEN!
HOW TO… Das Schweigen der Letter: Eine Lektorin packt aus
Natürlich verstecken sich in so umfangreichen wissenschaftlichen Arbeiten wie der Bachelorarbeit oder Masterarbeit nach ein paar Seiten auch immer wieder gerne kleinere und größere Fehler. Die beliebtesten sind ob der ganzen Schreibarbeit meist die Flüchtigkeitsfehler, die beim Tippen passieren oder dann, wenn der Satz wieder länger ist, als man ihn im Kopf mitdenken kann. Ein professionelles Lektorat lohnt sich in jedem Fall, gerade für Nicht-Muttersprachler oder all diejenigen, die 100 % sicher gehen wollen. Klar, Mama, Papa oder Mitbewohner sollten auch kurz einen Blick darauf geworfen haben, aber doppelt hält besser – das gilt eben auch für die Korrektur der Abschlussarbeit.
Die Top 5 der typischen Fehler:
#1: das oder dass?
Der Klassiker auch in wissenschaftlichen Arbeiten: „das“ bezieht sich auf ein Nomen, lässt es sich durch „jenes“ oder „welches“ ersetzen, schreibt man es mit einem s. „Dass“ leitet als Konjunktion einen Nebensatz ein und kann durch kein anderes Wort ersetzt werden.
#2: Absolut-, Pauschalaussagen oder Übertreibungen benutzen
Vermeidet allgemeine Wertungen wie „einfach“, „natürlich“ oder „wichtig“. Ebenso gehören „extrem“, „wirklich“ oder „sehr“ auch nicht in eine Bachelorarbeit oder Masterarbeit.
Tipp: „bedeutsam“, „signifikant“, „auffällig“ oder „folglich“ hingegen dürfen einen Platz finden.
#3: Abkürzungen ohne Leerzeichen
Tausend mal benutzt, tausend mal ist nichts passiert — und in der Abschlussarbeit hat’s Punkteabzug gegeben, denn: Die meisten Abkürzungen wie „z. B.“, „i. d. R.“, „s. o.“ oder „d. h.“ werden mit Leerzeichen geschrieben. Wenn man sie ausschreibt, nutzt man schließlich auch Leerzeichen. Ausnahmen gibt’s natürlich auch, z. B. „etc.“ oder „usw.“
Tipp: Üblicherweise werden auch Einheitssymbole wie %, € oder kg mit Leerzeichen geschrieben, also: 10 %, 10 € und 10 kg statt 10%, 10€ und 10kg.
#4: Ich-Form oder man?
Beide Varianten sind absolute Schreib-Sünden. In einer wissenschaftlichen Arbeit interessiert eure Meinung (Ich-Form) überhaupt niemanden — lediglich im letzten Kapitel nach dem Fazit, z. B. in der Reflexion kann sie stehen. Ebenso verhält es sich mit „man“: Man kann sagen, dass das Wort „man“ nichts in einer Abschlussarbeit zu suchen hat. Lieber umformulieren: „In einer Abschlussarbeit hat das Wort „man“ nichts zu suchen.“ (Aussage) oder „Es kann gesagt werden, dass das Wort „man“ nichts in einer Abschlussarbeit zu suchen hat.“ (Schlussfolgerung).
#5: … oder nicht. – lieber nicht!
Ganz gleich, wie wissenschaftlich geschrieben wird, beinhaltet auch nur eine Forschungsannahme das Anhängsel „[…] oder nicht.“ (wie z. B. in „Es wird geprüft, ob Sachverhalt XY relevant ist oder nicht.“), ist die Verwendung nicht nur nutzlos, sondern verringert auch die sprachliche Qualität der Arbeit.
Das waren die TOP 5 der häufigsten Fehler in Abschlussarbeiten, die man unbedingt vermeiden sollte. Die Liste ist noch ausbaufähig, denn es gibt immer wieder grammatikalische Irrtümer, die sich wie Lauffeuer verbreiten. Beachtet ihr diese oben genannten TOP 5, sieht das Lektorat aber schon gar nicht mehr so wild aus!
Eure Lektorin des Vertrauens wünscht euch viel Spaß beim wissenschaftlichen Arbeiten!